Bild des Monats - März

NGC 1491 – Ein faszinierender Emissionsnebel im Sternbild Perseus

 

NGC 1491 ist ein eindrucksvoller Emissionsnebel im Sternbild Perseus, der sich rund 10.700 Lichtjahre von der Erde entfernt befindet. Er wurde erstmals von dem Astronomen Edward Barnard im 19. Jahrhundert katalogisiert. Aufgrund seiner leuchtenden Gase und der charakteristischen Struktur ist er ein beliebtes Ziel für Astrofotografen und Astronomen. Die Region ist vor allem durch die Wechselwirkung zwischen dem ionisierten Gas und dem starken Strahlungsdruck des zentralen Sterns BD+50°866 geprägt.

 

Die Ausdehnung von NGC 1491 wird auf etwa 10 Lichtjahre geschätzt. Das entspricht in der scheinbaren Größe am Himmel einer Ausdehnung von ungefähr 12 x 8 Bogenminuten. Diese Werte hängen allerdings von der tatsächlichen Entfernung des Nebels ab, die auf etwa 10.700 Lichtjahre geschätzt wird – kleinere Unsicherheiten in der Distanz können daher auch zu leicht abweichenden Größenangaben führen.

Zum Vergleich: Der Vollmond hat eine scheinbare Größe von etwa 30 Bogenminuten (also ein halbes Grad), sodass NGC 1491 etwa ein Drittel der Mondscheibe am Himmel bedeckt, allerdings mit viel geringerer Helligkeit und nur in Langzeitbelichtungen sichtbar.

 

NGC 1491 gehört zur Klasse der H-II-Regionen, die für ihre intensive Sternentstehung bekannt sind. Eine H-II-Region ist eine große Wolke aus ionisiertem Wasserstoff (H), die durch die ultraviolette Strahlung junger, heißer Sterne zum Leuchten angeregt wird. Solche Regionen sind von großer Bedeutung für die Astronomie, da sie als „Kinderstuben“ für neue Sterne dienen. Die Strahlung der jungen Sterne entfernt das umgebende Gas, wodurch nachfolgende Generationen von Sternen entstehen können. Dieser Prozess trägt zur fortlaufenden Entwicklung der Galaxien bei.

 

Der zentrale Stern von NGC 1491, BD+50°866, ist ein heißer O- oder B-Typ-Stern, der mit seiner energiereichen Strahlung das umliegende Gas ionisiert. Dadurch entsteht eine Art Blase, die sich im Laufe der Zeit durch die von dem Stern ausgehenden Winde verformt. In H-II-Regionen wie dieser lassen sich Prozesse studieren, die die Sternentwicklung und die Evolution von Galaxien beeinflussen. Besonders interessant sind die schockartigen Fronten, die sich durch den Strahlungsdruck formen und die umliegende interstellare Materie verdichten können.

 

Das Sternbild Perseus, in dem sich NGC 1491 befindet, ist eines der markantesten Sternbilder des Nordhimmels. Es liegt in der Nähe der Milchstraßenebene und enthält zahlreiche interessante Himmelsobjekte, darunter offene Sternhaufen wie den Doppelsternhaufen h und χ Persei sowie den berühmten planetarischen Nebel M76, auch „Little Dumbbell“ genannt. Aufgrund seiner Lage ist Perseus vor allem in den Herbst- und Wintermonaten gut sichtbar und bietet einen faszinierenden Anblick für Beobachter mit Teleskopen.

 

In der griechischen Mythologie ist Perseus eine der berühmtesten Heldenfiguren. Er ist der Sohn des Zeus und der sterblichen Danaë und ist vor allem für die Tötung der Gorgone Medusa bekannt, deren Blick jeden zu Stein erstarren ließ. Mit Hilfe eines verspiegelten Schildes, das ihm die Göttin Athene lieh, konnte Perseus Medusa besiegen. Später nutzte er ihren Kopf, um das Meeresungeheuer zu versteinern und so die Prinzessin Andromeda zu retten. Aufgrund dieser Taten wurde Perseus als Sternbild am Himmel verewigt.

 

Die Verbindung zwischen Mythologie und Astronomie zeigt, wie tief der Mensch schon seit Jahrtausenden mit dem Sternenhimmel verbunden ist. Die alten Kulturen interpretierten die Anordnung der Sterne als Abbilder göttlicher oder heroischer Figuren. Heute wissen wir, dass die Sterne und Nebel physikalischen und chemischen Gesetzen unterliegen, doch ihre Schönheit und die Faszination, die sie auf den Menschen ausüben, bleiben unverändert.

 

NGC 1491 ist somit nicht nur ein beeindruckendes astronomisches Objekt, sondern auch ein Bindeglied zwischen der modernen Wissenschaft und der kulturellen Geschichte des Himmels. Durch detaillierte Beobachtungen mit modernen Teleskopen lassen sich immer mehr Geheimnisse dieses Nebels entschlüsseln, während er gleichzeitig weiterhin eine Quelle der Inspiration für Astronomen und Hobbybeobachter bleibt.

Bilddaten:

Sternbild : Perseus
Entfernung: 10.700 Lichtjahre
Typ: Emissionsnebel
Teleskop: Skywatcher 150/750 PDS
Astrokamera:  Zwo ASI 294mm pro
Montierung:  Skywatcher EQ6-R pro
Farbkomposition: SHO
Belichtungszeit: 22 Stunden